Bardenas Reales

Castil de Tierra - Bardenas Reales

Nach der Arbeit geht´s los und wir haben ein bisschen Strecke vor uns. Bis Victoria Gasteiz fahren wir Landstraße bis wir von der "Baskenlandrundfahrt" , einem Profiradrennen ausgebremst werden und gezwungen sind die Autobahn zu nehmen. 80 Km südlich von Pamplona nehmen wir die Ausfahrt Bardenas Reales.

Im Norden Spaniens, gibt es eine Landschaft, deren bizarre Felsformationen man eher in einem Nationalpark der USA verorten würde: die Halbwüste Bardenas Reales. Diese ist insgesamt 400qm groß und als Naturpark geschützt. Im Jahr 2000 erklärte die UNESCO diese fantastisch, wilde Naturlandschaft zu Bisosphärenresrervat.

Der Nationalpark ist auch das Zuhause von über 20 Vogelarten wie Steinadler und Schmutzgeier, die wir zum Teil aus nächster Nähe sehen konnten.

Charakteristisch für die Bardenas Reales ist die bizarre Landschaft, die zu einem großen Teil aus ockerfarbenem Lehm besteht. Dieser Lehm ist das Sediment eines urzeitlichen Meeres, welches durch die tektonische Hebung der Iberischen Platte nach und nach verlandete. Die Sedimentschichten der Bardenas Reales de Navarra sind jedoch nicht homogen aus Lehm, sondern bestehen teilweise auch aus härteren Sandstein- und Kalksteinschichten. Durch den Abfluss von Wasser aus den Pyrenäen in das Mittelmeer erodierten die Sedimentschichten unterschiedlich und es bildeten sich die für die Bardenas typischen Barrancos (ausgetrocknete Flussbetten) und bizarre Bergformen heraus. Beispiele hierfür sind der bekannte Castil de Tierra oder der Barranco Grande. Die Bardenas sind letztlich ein Produkt des Urstromtals des Ebro.

Wir können es gar nicht abwarten und fahren direkt zum Informationszentrum am Eingang des Parks. Die große Runde ist ca. 35 km lang und führt über eine Schotterpiste einmal rund um das Gebiet. Das sparen wir uns für den nächsten Tag auf und fahren erstmal nur ein paar Kilometer rein um die Atmosphäre und einzigartige Landschaft zu erfassen.

700km ausgeschilderte Wander- und Radwege durchziehen das ganze Areal. Zwei davon haben wir davon selber ausprobiert.

Unsere Rundfahrt ist beeindruckend und staubig. Nach ca. 2 Stunden sind wir durchgeschüttelt aber zutiefst beeindruckt und zufrieden, dass wir diese Tour gemacht haben.

Wir haben die Tage hier sehr genossen und auf einem Stellplatz der Gemeinde in Valtierra gestanden. Auf den zwei Wanderungen, die wir gemacht haben, waren wir ziemlich erschüttert, wieviel Baumbestand am Rande von Valtierra durch einen Brand 2022 vernichtet worden ist. Es ist eine bizrarre Landschaft zwischen Blumen und verbrannten Bäumen zu wandern. Als wir auf die Kuppe eines Hügels kommen, sehen wir plötzlich Geier in den Bäumen sitzen. Einen haben wir erwischt:-)

Es gibt eine Menge ausgeschilderter Wanderwege und Mountainbikerouten. Auf unserer zweiten Tour waren wir allerdings irgendwann im nirgendwo. Wir sind eine Weile über Felsen und Wiesen gekraxelt, haben dann aber lieber den Rückzug angetreten, um das Schicksal nicht herauszufordern.